In 9 Schritten zu deinem Ökogarten

Während die Bedeutung naturnaher Gärten immer stärker in unser Bewusstsein rückt, steigt auch unser Interesse an den Pflanzen und Blumen, die uns ans Ziel bringen. Die Idee, den eigenen Garten nachhaltig (also im Sinne einer Permakultur) zu gestalten, verbreitet sich zunehmend. Viele von uns nehmen sich inzwischen die Zeit, unsere Lebensbereiche im Freien in einladende Orte zu verwandeln, die von farbenprächtigen Blüten bereichert werden. 

Egal ob wir eine saftig grüne Wiese, Sukkulenten oder Hecken mit üppigen Blüten bevorzugen – wenn es darum geht, unser Zuhause zu verschönern, hat sich der Schwerpunkt von dem gemütlichen Wohlfühlort in den eigenen vier Wänden hin zu den Lebensbereichen im Freien verschoben, die wir am liebsten das ganze Jahr über genießen wollen, und ganz besonders natürlich in den warmen Monaten. 

Aber wie können wir unsere Gärten optimal und dabei so ökologisch wie möglich gestalten? Da die Beliebtheit künstlicher Alternativen stetig abnimmt (gut für den Planeten!), lohnt es sich, sich eingehender mit den verschiedenen Möglichkeiten zu beschäftigen, wie wir die Attraktivität unserer Gärten auch aus ökologischer Sicht maximieren können. Egal, ob du erst langsam beginnst, dich mit dem Gärtnern zu befassen, und nach Möglichkeiten suchst, wie du deinen Garten verschönern kannst, oder ob du bereits ein Experte bist, immer auf der Suche nach neuen Tipps für den naturnahen Garten – hier bist du in jedem Fall richtig!

In 9 Schritten zu deinem Ökogarten

1. Entdecke die „No Dig“-Methode

Die „No Dig“-Methode, bei der du auf das Umgraben verzichtest, um die Entwicklung eines natürlichen, nährstoffreichen Bodens zu fördern, in dem Pflanzen und Blumen hervorragend gedeihen können, ist eine attraktive Art der Gartenbewirtschaftung. Diese Methode ist denkbar einfach und dennoch hoch effektiv bei der Entfernung von Wildkräutern. Verzichte einfach auf das Umgraben, um das Bodenleben nicht zu stören. Denn im Boden leben zahlreiche Pilze, Würmer und Mikroorganismen, die in Symbiose miteinander agieren, um die Pflanzenwurzeln mit Nährstoffen zu versorgen, und ihnen damit zu einem gesunden Wachstum verhelfen. 

Beim No-Dig-Gärtnern, also dem Gärtnern ohne Umgraben, gibt es zwei verschiedene Methoden. Bei der ersten legst du dein Beet auf einer Fläche an, die erst noch kultiviert werden muss.

  • Schneide zunächst die hohen Wildkräuter ab und decke dann die Fläche mit einem leichten Material wie z. B. Pappe ab (verwende keinen Teppich, da die darin enthaltenen Chemikalien deine Pflanzen wahrscheinlich töten würden). Das Unkraut kann dann nicht mehr wachsen und wird schließlich absterben. 
  • Schichte dann großzügig organisches Material darauf (siehe Empfehlungen weiter unten) und stampfe es schön fest, damit es verrotten kann.
  • Nach sechs bis zwölf Monaten ist das Unkraut darunter abgestorben und du kannst in den Boden pflanzen, was immer du willst!

In einem Bereich, der bereits kultiviert und unkrautfrei ist, geht es noch schneller!

  • Bedecke dein Beet mit einer 15 cm dicken Schicht aus organischem Material, das du anschließend gut feststampfst. 
  • Säe dann deine Pflanzen direkt in den Boden wie du es gewohnt bist, verwende dabei jedoch eine Pflanzkelle, um noch vorhandene Wildkräuter zu entfernen, die es geschafft haben, sich durch den Boden zu arbeiten. 
  • Trage in jedem Herbst oder Frühling eine weitere 5 cm dicke Schicht aus organischem Material auf, um den Wurzelboden darunter zu schützen.

Diese nachhaltige Methode des Gärtnerns ist für jeden geeignet, der eine ausreichende Menge an organischem Material zur Verfügung hat. Dabei kannst du beispielsweise deinen selbst hergestellten Kompost, gut verrotteten Mist, Grünabfälle, torffreien Kompost oder Laubschimmel verwenden – alles ist möglich, Hauptsache organisch!

2. Lerne mehr über Pflanzengesellschaften

Beim Gärtnern mit Pflanzengesellschaften werden bewusst Pflanzen gruppiert, die sich auf natürliche Weise ergänzen. So bringst du Harmonie in deinen Garten. Man bezeichnet dies auch als Mischkultur – eine unglaublich wertvolle Methode, um Schädlinge fernzuhalten und für üppiges Wachstum und optimale Pflanzengesundheit zu sorgen.

Natürlich wäre es am einfachsten, Pflanzen einfach nach deinem ästhetischen Empfinden zusammenzustellen. Aber so verlockend es auch sein mag, Pflanzen nach dem Aussehen miteinander zu kombinieren, gibt es doch bessere Möglichkeiten, Pflanzen so zu gruppieren, dass sie optimal gedeihen. Deine Pflanzen werden auf natürliche Weise davon profitieren, wenn du dir ein paar Gedanken machst, wie sie sich gegenseitig unterstützen können. 

In manchen Fällen fördern Mischkulturen auch ein besonders gesundes Wachstum, ohne künstliche Pflanzennährstoffe hinzugeben zu müssen. Hier sind ein paar gute Gründe dafür, warum du in deinem Garten mit Mischkulturen arbeiten solltest:

Bessere Fruchtbarkeit des Bodens – Manche Pflanzen ziehen Stickstoff aus der Luft (d. h. sie binden Stickstoff) und können Pflanzen, die keinen Stickstoff binden, beim Wachstum helfen.

Natürliches Rankgitter – Hochwüchsige Pflanzen fungieren als natürliches Rankgitter für deine Kletterpflanzen.

Schattenregulatoren – Manche Pflanzen lieben die Sonne und können für andere Pflanzen, die besser im Schatten gedeihen, als natürlicher Sonnenschirm fungieren.

Unkrautbekämpfung – Breite, bodendeckende Pflanzen verhindern, dass Wildkräuter sich ausbreiten und deine zarten, dünnen Pflanzen verdrängen können.

Diese Methode ist ideal, wenn du empfindlichere Pflanzenarten schützen möchtest, die sonst angesichts anspruchsvoller Umweltfaktoren und -bedrohungen ums Überleben kämpfen müssten – wie die kleinen Tierchen, die verzweifelt an deine Ernte wollen!

Du kannst Pflanzen auch nach ihrer Physiognomie zusammenstellen und beispielsweise Gruppen von Gräsern, Anordnungen von Büschen und Sträuchern oder Kombinationen aus winterharten Stauden anlegen. Dabei können bestimmte Pflanzen von den Eigenschaften ihrer Partner profitieren.

Wusstest du, dass manche Pflanzen wie natürliche Pestizide füreinander wirken? Manche Pflanzenkombinationen wirken als ideale Abschreckung gegen lästige Schädlinge, die es darauf abgesehen haben, die in einer Saison gewachsenen Pflanzen wieder zu ruinieren.

Lieblings-pflanzenkombinationen

Und wenn du wissen willst, wie du die Schädlinge auf natürliche Weise fernhalten kannst, lies weiter...

3. Wende eine chemikalienfreie Methode zur Schädlingsbekämpfung an

Der Schrecken jedes Naturgärtners, der sich eine üppige Bepflanzung wünscht, sind natürlich die Schädlinge. Schädlinge und Ungeziefer von den Pflanzen fernzuhalten kann eine schwierige Aufgabe sein. Aber wenn du eine optimale Gesundheit deiner Pflanzen erhalten und verhindern willst, dass deine Ernte von Schädlingen aufgefressen wird, kommst du leider nicht umhin.

Pestizide sind nicht schwer zu finden – der Markt ist regelrecht überflutet mit chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln, die mit ziemlicher Sicherheit die lästigen Plagegeister fernhalten. Wenn du jedoch auf Chemikalien verzichten möchtest – was bei der Schädlingsbekämpfung viel sicherer und natürlich auch umweltfreundlicher ist – solltest du wissen, dass die Erde ihre eigenen, hoch effektiven natürlichen Alternativen für chemische Pestizide entwickelt hat: Mischkulturen! Ätherische Öle oder Citronella-Kerzen können ebenfalls Fliegen und andere Insekten fernhalten, während einfache Techniken wie Fruchtwechsel dabei helfen, bestimmte Insekten abzuschrecken, weil sie sich nicht Jahr für Jahr an den gleichen Pflanzen ansiedeln können.

Eine der besten natürlichen Methoden zur Schädlingsbekämpfung ist die Anpflanzung anderer Pflanzen und Kräuter. Du hast ja bereits etwas über Mischkulturen gelernt und hier kommen nun ein paar Tipps für Kräuter, die du besonders gut mit ins Gemüsebeet pflanzen kannst:

Basilikum – passt im Beet ebenso gut zu deinen Tomaten wie auf dem Teller; achte darauf, die Basilikumpflanzen drinnen und vor Frost geschützt zu ziehen, bis sie groß genug sind, um sie in einen schattigen Teil deines Gartens zu pflanzen.

Minze – duftet wunderbar und hält Kohlweißlinge, Blattläuse und Ameisen fern. Minze neigt zum Wuchern, daher solltest du sie am besten in Töpfe pflanzen, die du dann in deinem Garten verteilst.

Rosmarin – eine mehrjährige Pflanze, die in den meisten Regionen und Klimazonen gedeiht. Ihr Aroma hält Falter und Schnecken fern, wenn du sie neben Blattgemüse und Kohlpflanzen setzt.

Lavendel - Dieses aromatische Kraut gehört zur Familie der Minzen und liebt sonnige Standorte. Pflanze Lavendel in deinen Garten, um Falter, Fliegen und andere Insekten davon abzuhalten, sich an deinem Gemüse gütlich zu tun. 

Falls du keine Zeit hast, diese Kräuter zu pflanzen, kannst du auch ein hausgemachtes, chemikalienfreies Schädlingsspray herstellen! Zwei unserer bevorzugten natürlichen Pestizide sind Meersalz-Spray oder Zwiebel- und Knoblauch-Spray, die du beide ganz einfach in der Küche herstellen kannst!

Meersalz-Spray – Mische Meersalz und Wasser in einer Sprühflasche und verwende das Spray für deine Gartenpflanzen. Das hat sogar einen doppelten Effekt – zum einen hält es Schädlinge fern, zum anderen fördert es die Aufnahme von Magnesium, ein wichtiger Nährstoff für deine Pflanzen!

Zwiebel- und Knoblauch-Spray – Mische vier Knoblauchzehen und eine Zwiebel mit zwei Bechern Wasser und zwei Löffeln Chillipulver oder Cayennepfeffer. So erhältst du ein Konzentrat. Verdünne einen kleinen Teil davon (den Rest einfrieren) mit Wasser in einer Sprühflasche mit einem Spritzer Flüssigseife, um die Schädlinge effektiv zu vertreiben.

4. Oder ist Dry Gardening dein Erfolgsrezept?

Dry Gardening

Jede Pflanze braucht ihre ganz eigenen Bedingungen für ein ideales Wachstum – manche gedeihen besser in nasseren Umgebungen, andere wiederum erreichen ihre optimale Gesundheit unter trockeneren Bedingungen und wenn sie viel Sonne abbekommen.

In Gegenden, in denen es nicht viel regnet, tragen die Dry-Gardening-Techniken dazu bei, dass der Boden das Wasser besser speichert. Die Pflanzen, die du säst, werden davon profitieren, sofern du einige Grundregeln beachtest:

  • Wähle Pflanzen, die unter trockenen oder wasserarmen Bedingungen gedeihen können
  • Setze lieber weniger Pflanzen in größeren Abständen, damit sie sich nicht gegenseitig Platz wegnehmen
  • Sorge dafür, dass die Bodenfeuchtigkeit während Trockenperioden nicht verdunstet

Hier sind unsere drei besten Tipps zum Trockengärtnern (hier findest du noch viel mehr Tipps)

  1. Verwende organisches Material wie Kompost in deinem Garten – Wenn du eine Kompostschicht auf den Boden aufbringst, kann der Boden darunter das Wasser in den trockenen Monaten besser speichern. 
  2. Kein Unkraut, niemals – Unkräuter werden deine Pflanzen töten, weil sie schnell wachsen und mit ihnen um Wasser und Nährstoffe im Boden konkurrieren.
  3.  Windbrecher schützen deine Pflanzen – Schirme deine Pflanzen im Sommer mit einem Windschutz ab, damit sie durch den Wind nicht zusätzlich austrocknen. Einige Pflanzen wie Topinambur oder Sonnenblumen fungieren als natürliche Windbrecher. 

Trockengärtnern ist eine besonders effektive Methode für das europäische Festland und nicht unbedingt für Großbritannien und eignet sich insbesondere für Gärten, die am Hang liegen, weil hier die Vorteile am besten zum Tragen kommen. Das überschüssige ablaufende Wasser wird sich für Pflanzen als nachteilig erweisen, die mehr Nahrung brauchen, und durch das Pflanzen von Büschen und Stauden, die sich selbst überlassen werden können, sparst du langfristig Wasser.

Denke über Pflanzen nach, die auch in der Hitze gedeihen und dennoch gut aussehen. Mediterrane Pflanzen wie Heiligenkraut, Zistrosen und Brandkraut wachsen gut unter diesen Bedingungen. In erster Linie solltest du daran denken, dass ein Trockengarten eine tief liegende Drainage braucht und mit Materialien wie Sand, Kies, Schotter oder recyceltem Beton aufgefüllt wird.

5. Achte auf torffreie Erde

Bis 2024 soll Torferde in Großbritannien verboten werden und wird bereits jetzt immer weniger angeboten, dagegen findet man torffreie Erde immer häufiger. Kompostprodukte auf Torfbasis schaden nachweislich der Umwelt, weil sie dazu führen, dass ozonfreundliche Torfmoore mehr und mehr verschwinden. Daher setzen erfahrene Gärtner ebenso wie Gartenneulinge jetzt immer stärker auf umweltfreundliche Alternativen. 

Eine der besten Methoden, die Nährstoffdichte im Boden deines naturnahen Gartens zu verbessern, ist die Verwendung von selbst hergestelltem Kompost. Das ist zwar etwas zeitaufwendig, hat aber viele Vorteile. Um deinen eigenen Kompost herstellen zu können, musst du deine Bioabfälle aus der Küche aufbewahren und verrotten lassen, bevor du sie anschließend zur Bodenverbesserung im Garten verteilst.

6. Locke Wildtiere in deinen Garten

Während Schnecken und bestimmte Insekten unwillkommene Besucher im Garten sein können, sind andere Wildtiere durchaus gern gesehene Gäste. Ein Garten, in dem sich Wildtiere wohlfühlen, ist sogar eine großartige Bereicherung. Die größeren Tiere verteilen auf natürliche Weise Nährstoffe in deinem Garten, ihre Hinterlassenschaften können als Kompost für deine Pflanzen dienen, und noch dazu fressen sie die Schädlinge auf, die es auf dein Gemüse abgesehen haben.

Sorge dafür, dass Igel freien Zugang zu deinem Garten haben, und stelle Insektenhotels auf, um Tiere in deinen Garten zu locken. Es gibt noch einiges mehr, was du tun kannst, damit sich Tiere in deinem Garten wohlfühlen. Man nennt das auch „Renaturierung“. Lies hier mehr über dieses Thema.

Außerdem ist es eine gute Idee, Pflanzen in verschiedenen Höhen zu haben, damit sich Vögel gern in deinem Garten aufhalten. Außerdem solltest du bevorzugt heimische Sträucher und Stauden pflanzen. Exotische Blüten können wunderschön aussehen, aber heimische Pflanzen sind viel attraktiver für die heimische Tierwelt und fördern zudem das Ökosystem. 

Ein weiteres sehr wirksames Mittel, um Wildtiere in deinen Garten zu locken, ist der Verzicht auf das Rasenmähen im Monat Mai, in England als „No Mow May“ bezeichnet. Bei dieser Kampagne werden englische Gärtner dazu ermuntert, ihre Rasenmäher einen ganzen Monat lang stehen zu lassen. Dadurch gibt es mehr nektarreiche Blüten für Insekten und damit mehr Artenvielfalt im Garten. Die ganze Umgebung wird davon profitieren.

7. Wasser im Garten

Wasser im Garten

Selbst kleinste Wasserstellen können Wunder für die Natur bewirken, sei also nicht verzagt, wenn du nur einen kleinen Garten hast. Deine kleine Wasseranlage wird, wenn du sie in Ruhe lässt, zu einem ganz eigenen Ökosystem werden. So entsteht ein einzigartiger Ökogarten mit vielfältigen Tierarten und Pflanzen direkt vor deiner Terrassentür. 

In einem kleinen Garten kannst du einen Miniteich in einem Fass oder einer Wanne anlegen und mithilfe von Sand, Wasser und Wasserpflanzen wie Laichkraut für ein gesundes Ökosystem sorgen. Lies hier, wie du für einen kleinen Garten einen Miniteich gestalten kannst.

8. Baue deine eigenen Lebensmittel an

Lebensmittel selbst anbauen ist ein weiterer Trend, der heutzutage so beliebt ist wie nie zuvor. Sich durch den Anbau von Obst und Gemüse bequem im eigenen Garten selbst zu versorgen ist unglaublich reizvoll, und zudem ist es gut für uns (für diejenigen, die gern Gemüse essen) und den Planeten. 

Vom Gemüsebeet direkt auf den Teller oder „plot to plate“, dieses Konzept ist derzeit in aller Munde: Obst und Gemüse direkt aus dem Garten holen, zubereiten und genießen – was könnte es Schöneres geben? Es gibt dabei keine Zwischenhändler, keine Fließbänder für die Massenproduktion, keine chemischen Pestizide – es ist alles komplett „bio“ und noch dazu ist es sehr erfüllend, wenn wir unser Lieblingsobst und -gemüse im Garten selbst „produzieren“. Von knackigen Äpfeln über saftige Kürbisse und süße Erdbeeren bis hin zu würzigen Kräutern und noch viel mehr – die Möglichkeiten sind endlos.

Natürlich braucht man für eine optimale Ernte etwas Zeit und Übung, sei also nicht gleich entmutigt, wenn nicht gleich alles gelingt. Mehr Tipps und Inspirationen findest du in unserem Guide für saisonales Sommergemüse und -obst zum Selbstziehen

9. Probiere es doch mal mit Waldpflanzung

Eine weitere Methode, die es sich auszuprobieren lohnt, ist die Waldpflanzung. Dieses Gartenkonzept wird auch als Waldgärtnern bezeichnet und zielt darauf ab, den natürlichen Zyklus des Ökosystems eines großen Waldes im Mikro-Maßstab im eigenen Garten nachzubilden, egal wie groß oder klein dein Garten ist. Dabei solltest du bedenken, dass dies ein langfristiges Projekt wird und es Jahre dauern kann, bis sich dieses Mikro-Ökosystem entwickelt. Wenn du also zur Miete wohnst oder in Kürze umziehen willst, solltest du besser noch warten, bevor du einen Waldgarten in deinem Zuhause anlegst. 

Ziel der Waldpflanzung ist es, ein Ökosystem zu erschaffen, dass sich komplett selbst versorgt. Dazu brauchst du sieben „Ebenen“ von Pflanzen, Bäumen und Sträuchern. Zu Anfang ist es viel harte Arbeit, aber langfristig zahlt es sich aus, wenn die Pflanzen sich erst fest etabliert haben. 

Das Konzept des Waldgärtnerns wurde erstmals in den 1970er Jahren von dem englischen Gärtner Robert Hart entwickelt. Seine Forschung brachte ihn auf die Idee, einen Miniaturwald anzulegen, indem er die natürlichen Ebenen nachbildete, die die Pflanzen in einem Wald einnehmen, eben nur in einem viel kleineren Maßstab.

Waldpflanzung

Diese sieben Ebenen sind: 

  1. Ein Baldachin aus reifen Obstbäumen
  2. Eine Ebene mit kleineren Obstbäumen
  3. Eine Ebene mit früchtetragenden Sträuchern wie Beeren
  4. Eine Ebene mit mehrjährigen Pflanzen und Kräutern
  5. Eine Ebene mit Bodendeckern, die essbar sind und sich horizontal ausbreiten
  6. Eine unterirdische Ebene von Pflanzen, die für ihre essbaren Wurzeln angebaut werden, auch als „Rhizosphäre“ bezeichnet.
  7. Eine vertikale Ebene aus Kletterpflanzen und Wein

Damit dein Waldgarten mit der Zeit sich selbst überlassen werden kann, solltest du am besten viele verschieden Arten anpflanzen, um für eine große Vielfalt zu sorgen. Und wenn deine Ebenen sich erst etabliert haben, hast du wenig bis gar keine Arbeit mehr und brauchst nur noch die Früchte deiner Mühen zu ernten! 

Denke aber daran, dass dies eine etwas schwierigere Methode ist, um einen nachhaltigen Garten anzulegen. Daher solltest du dich wirklich gründlich informieren, bevor du dich im Waldgärtnern versuchst.

Nie gab es einen besseren Zeitpunkt, um die Welt des Pflanzens zu erkunden. Wenn du es also bisher noch nicht ausprobiert hast, zieh deine Gummistiefel an, schnapp dir deine Gartenhandschuhe und tauche ein in die wunderbare Welt des naturnahen Gärtnerns.

Für noch mehr Inspirationen zum Thema Garten, Lifestyle und Wohnen lies weiter in unserem Blog, sieh dir unsere Nachhaltigkeitsverpflichtung an und lass dich von unserer neuesten saisonalen Duftkollektion inspirieren.